Fälschlicherweise glaubt man, vieles über andere Kulturen zu wissen. Gebräuche, Verhaltensregeln, den Umgang miteinander, das Leben im fremden Land. Bücher, Bildbände, Dokumentationen gaukeln einem vor, vorbereitet auf all das Neue zu sein.

Glaubt mir, man ist es nicht! Sicher hat man viel gelesen und weiß einige Grundinformationen über Land und Leute, aber erst das Spüren der fremden Kultur lässt Raum zum Erahnen, zum Verstehen. Vieles wird für mich erst jetzt nach ein paar Tagen vorort verständlich, was ich zu Anfangs belächelt und ohne Belang abgetan habe.

Momentan schwebe ich noch in der Honeymoon Phase, mit voller Euphorie für das Neue. Wie gesagt, macht sich teilweise erstes Verständnis für Handlungsweisen, die von meiner Kultur abweichen, breit und ich versuche, diese zu begreifen. Wenn vieles aber wirklich nicht leicht zu verstehen ist, da es einfach so gänzlich anders und fremd ist… Ein Fettnäpfchen wird vom nächsten Tabu abgelöst… Aber nur aus Fehlern kann man lernen, hat meine Oma schon immer gesagt. Hilflosigkeit gegenüber der fremden Kultur macht sich oft breit, gefolgt von Begeisterung, Verstimmung und manchmal sogar Ablehnung.

Meine Reise führt mich weiterhin quer durchs Land und es wird ganz bestimmt noch vieles zu Entdecken geben: Landschaft, Kultur, Tradition, Religion, Essen, Menschen, Alltagsleben,…

Und je mehr man voneinander weiss, desto besser kann man (einander) verstehen.

Eines allerdings kann ich jetzt schon ohne Zweifel sagen: Thailand ist ein wahnsinnig interessantes, exotisches und vielfältiges Land!

Ob mich der Eigenkultur-Schock bei der Heimreise ereilen wird? Meine innere Stimme meint unüberhörbar JA – da die Lebensweise, vor allem die Geschwindigkeit hier doch um vieles langsamer und “menschenfreundlicher” ist, als zuhause…